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Historie

Das Limpurger Rind ist die älteste noch existierende württembergische Rinderrasse. Die Rasse entstand Literaturangaben zufolge nach dem 30– jährigen Krieg (1618-1648) aus Kreuzungen des noch vorhandenen Roten Landviehs mit Allgäuer Vieh.

Ursprüngliches Zuchtgebiet ist die Gegend südlich von Schwäbisch Hall, insbesondere die Region Aalen, Schwäbisch Gmünd, Welzheimer Wald, das Limpurger Land rund um Gaildorf, besonders aber das Leintal – daher werden sie auch „Leintäler“ genannt. Bei rauem Klima, hängigem Gelände und teilweise karger Futtergrundlage bildete sich eine genügsame Rinderrasse mit spezieller Zugeignung, umgänglichem Temperament sowie guter Milchergiebigkeit heraus, die den Bedingungen in besonderer Weise angepasst war. In der kleinbäuerlichen Betriebsstruktur wurden die Kühe auch vor Wagen oder Pflug gespannt, da Ochsen oder gar Pferde hierfür zu teuer waren. Bis in die 1950er Jahre war die Rasse in der Region als Dreinutzungsrind – Milch, Fleisch, Arbeit – geschätzt. Durch die Mechanisierung in der Landwirtschaft, insbesondere nach dem 2. Weltkrieg, nahm die Bedeutung der Arbeitsleistung immer mehr ab. Hinzu kam die Einführung auf Milchleistung spezialisierter Rassen (vor allem Fleckvieh), Fortschritte bei Futterbau und Futterkonservierung und der beginnende Strukturwandel.

1897 wurden ca. 56.000 Limpurger gezählt. Bei Einstellung der Herdbuchzucht im Jahre 1963 gab es nur noch wenige hundert Limpurger Kühe. Aktivitäten der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) mit Unterstützung des Tierzuchtamtes Schwäbisch Hall führten im Jahre 1987 zur Gründung der Züchtervereinigung Limpurger Rind e.V. Seither nahm der Tierbestand eine erfreuliche Entwicklung. Von 1987 bis 2020 stieg der Bestand kontinuierlich von 56 auf ca. 800 Limpurger Kühe im Herdbuch an.